Die Injektionstherapie verringert die Anzahl der sehbehinderten Personen tatsächlich

10.12.2014 20:14
von Dr. Daniel Kaufmann

Manchen Betroffenen oder Angehörigen plagen zeitweise Zweifel an der Injektionstherapie bei feuchter Makuladegeneration: Sie ist teilweise langwierig, scheint auch mal auf der Stelle zu stehen und besonders, wenn es nach dem eigenen Gefühl so gar nicht aufwärts gehen will, stellt sich die Frage nach Sinn und Ziel!

Natürlich ist der erwünschteste Erfolg eine Verbesserung des Sehens! Tatsächlich kann sie auch oft erreicht werden.

Aber auch eine Stabilisierung des vorhandenen Sehvermögens ist oft - gemessen am Machbaren - ein guter Erfolg der Therapie. Und vor dem Hintergrund, daß feuchte Makuladegeneration unbehandelt oft recht zügig eine deutliche Einschränkung des Sehens verursacht, ist auch "weniger Verschlechterung" ein gutes Ergebnis, das die Lebensqualität steigert! Allerdings kann man das als Betroffener nicht "erleben", da ja zum Glück die vermiedene Verschlechterung ohne Behandlung nicht eintritt und "gefühlt" geht es eben "abwärts" - daß das "weniger abwärts" ist, kann man ja nicht fühlen...

Die Statistik jedenfalls spricht für die Therapie: Bisher ist Makuladegeneration die häufigste Ursache von Sehbehinderung und Erblindung im höheren Lebensalter - und in unserer Gesellschaft überhaupt (Wikipedia)! Die Injektionstherapie kann die Zahl der neu registrierten Betroffenen aber deutlich vermindern!

 

• Bloch et al AJO 2012 Dänemark 2012: 40-%iger Rückgang der Erblindung in Dänemark
mit Koinzidenz mit Einführung der Therapie mit intravitreal injizierten VEGF Inhibitoren in
2006
• S. Borooah et al, Ophthalmology 2013: Reduktion der Inzidenz “legaler Erblindung” durch
AMD in Schottland um 60 % von 9.9 / 100.000 im Jahr 2004 auf 3.7 / 100.000 im Jahr
2012

Zurück