Medikamenteneingabe in den Glaskörperraum/Injektionen:

Seit ein paar Jahren steht als wichtigste und wirksamste Möglichkeit zur Behandlung der "feuchten" AMD die Eingabe von verschiedenen Medikamenten in den Glaskörperraum zur Verfügung. Die Behandlung wird auch als Intravitreale Operative Medikamenteneingabe (IVOM) bezeichnet.

Die verwendeten Präparate, Lucentis® (Ranibizumab), Eylea® (Aflibercept) und ggf. Avastin® (Bevacizumab) werden dabei in geringer Menge in den Glaskörperraum im Inneren des Auges eingespritzt und wirken dann mehrere Wochen. In der Regel ist eine mehrfache oder regelmäßig-dauerhafte Anwendung notwendig.

Wann und wie oft wird injiziert?

Aktuell gelten zwei Empfehlungen:

  • entweder nach dem PRN genannten Terminschema vorzugehen: Die Abkürzung steht für die lateinische Formel pro-re-nata; damit ist gemeint, daß "nach Bedarf", das heißt jeweils bei vorhandener oder wieder beginnender Netzhautschwellung eine erneute Anwendung des Medikamentes erfolgen soll. Durch diese Vorgehensweise soll die Behandlung dem Krankheitsprozess möglichst wirksam entgegen treten.
  • oder das treat-and-extend-Schema anzuwenden: Dabei wird versucht, den Abstand zur jeweils nächsten Injektion möglichst lang zu halten und so weniger oft behandeln zu müssen. Hierzu wird vor jeder Injektion die Netzhaut untersucht und je nach Schwellungszustand der Netzhaut der Abstand zwischen den Injektionen verlängert oder verkürzt.

Das Grundgerüst beider Behandlungsweisen sind genau terminierte Verlaufskontrollen, die auch möglichst genau eingehalten werden sollen.

Behandlung im Operationssaal

In Deutschland erfolgt die Injektion in einem Operationssaal (bei uns dienstags und donnerstags in der "OP-Ambulanz Kurt Schumacher Straße", Hannover). So ist eine optimale Hygiene gewährleistetdie wichtigste Nebenwirkung der Behandlung, das Infektionsrisiko, gilt als kontrolliert.

Zu der Behandlung wird die Pupille mit Augentropfen erweitert, so daß das Innere des Auges direkt kontrolliert werden kann. Die Schleimhaut wird mit Augentropfen betäubt; so ist die Behandlung schmerzfrei. Nach der Behandlung wird für zwei Stunden ein durchsichtiger Verband über das Auge geklebt, der das betäubte Auge vor dem Austrocknen schützt und ein gewisses Maß an Sehen direkt nach der Behandlung ermöglicht.

Stand: Juni 2015